SCHWEINE
Aktuell läuft der Handel noch immer flott. Das Angebot findet weiter zügig Abnehmer und scheint häufig sogar noch etwas kleiner zu werden. Vonseiten der Produktionsbetriebe wird allerdings über die schwierige Umsetzung am Fleischmarkt geklagt. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass der Schlachtschweinepreis vorerst noch weiter steigt.
FERKEL
Wie in den Vorwochen wird weiterhin von einer lebhaften Nachfrage der Mäster nach Ferkeln berichtet. Die angebotenen Stückzahlen sind dabei noch einmal gesunken. Zusätzlich belebt wird der Ferkelhandel durch die Preissteigerungen am Schlachtschweinemarkt. Kurzfristig wird mit einem anhaltend regen Kaufinteresse gerechnet.
RINDER
Die Entwicklung der vergangenen Wochen setzt sich am Schlachtrindermarkt fort. Einerseits sind die Mengen alles andere als groß, andererseits ist die Nachfrage volatil. Insbesondere im Handel mit Jungbullenfleisch fehlt es an Impulsen, weshalb die Vermarktung von Schlachttieren stockt. Zügiger läuft dagegen der Absatz von Schlachtkühen, die regional knapp sind.
KÄLBER
Der Markt für schwarzbunte Nutzkälber wird als recht ausgeglichen bezeichnet. Wie in den Vorwochen werden insbesondere qualitativ hochwertige Tiere gesucht. Diese können entsprechend knapp sein, und es kommt zu Aufschlägen. Anders bei leichten Tieren, die nur sehr verhalten nachgefragt werden.
PUTE (Frischfleisch)
Im Jahr 2022 beliefen sich in Deutschland die Putenschlachtungen auf insgesamt 405.957 t, damit wurde das Vorjahresergebnis um 8,0 % verfehlt. Im Gegensatz zu den Hähnchen blieb hier das Schlachtgewicht mit durchschnittlich 13,3 kg auf Vorjahresniveau. Entsprechend lag die Zahl der geschlachteten Puten mit 30,5 Mio. im Jahr 2022 ebenfalls 8,0 % unter Vorjahresniveau. Dieser Rückgang war auf durch AI-bedingte Ausfälle sowie reduzierte Einstallungen in Deutschland zurückzuführen. Insgesamt wurden 2022 rund 29,1 Mio. Puten eingestallt. Das waren 4,1 % weniger als im Vorjahr und 27,7 % weniger als vor zehn Jahren. Quelle: Marktinfo Eier & Geflügel vom 27.02.2023
HÄHNCHEN (Frischfleisch)
Während es im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland noch so aussah, als würde die Menge der in diesem Jahr geschlachteten Hähnchen um 1,5 % steigen, lag die Schlachtmenge am Ende des Jahres unter dem Niveau von 2021. Interessanterweise wurden zwar 0,8 % mehr Hähnchen geschlachtet (ca. 631,1 Mio. Stück), die Schlachtmenge, gemessen in Tonnen, ging jedoch um minus 0,6 % auf 1.074.461 t zurück. Der Rückgang zu Ende des Jahres lässt sich auf ein rückläufiges Schlachtgewicht zurückführen. Im Jahr 2021 lag das Schlachtgewicht im Durchschnitt bei 1,73 kg, im Jahr 2022 waren es nur 1,70 kg. Damit wurde der lineare Trend der steigenden Schlachtgewichte erstmals seit Jahren unterbrochen. Quelle: Marktinfo Eier & Geflügel vom 27.02.2023
GETREIDE
Die Getreidepreise bleiben bei vergleichsweise überschaubaren Umsätzen ein Spielball der Terminkurse. Da für den Export nun vermehrt Weizenpartien mit Proteingehalten von 11,5 % gesucht werden, hatte sich die Nachfrage etwas belebt. Die Mühlen agieren demgegenüber weiterhin zurückhaltend, und die Mischfutterhersteller kaufen von der „Hand in den Mund“.
FUTTERMITTEL
Die Preise für konventionell erzeugtes Sojaschrot am hiesigen Markt geben nach. Die anhaltende Dürre in Argentinien und die immer wieder zurückgenommenen Ernteprognosen können die Verluste lediglich dämpfen. In Brasilien zeichnet sich hingegen eine Rekordernte ab, was die Sojabohnen- und Sojaschrotausfuhren ankurbeln dürfte. Auch die Rapsschrotpreise sind rückläufig bei äußerst verhaltener Nachfrage. Die Abgabebereitschaft geht ebenfalls tendenziell zurück. Das Kaufinteresse nimmt für Partien ab Mai 2023 zu, Partien der neuen Ernte werden kaum gehandelt.
RAPS
Das Auf und Ab an den Terminmärkten reduziert die Handelsaktivität am Wertpapiermarkt auf ein Minimum. Die Marktteilnehmer sind verunsichert und warten vorerst die weitere Preisentwicklung ab. Vereinzelt finden kleine Mengen der Ernte 2022 noch Abnehmer, von nennenswerten Umsätzen kann hier jedoch nicht gesprochen werden. Insgesamt bleibt die Abgabebereitschaft gering.
KARTOFFELN
Trotz des ausbleibenden Aufschlags für Speisekartoffeln aus dem Kühllager sind die Erzeuger wenig spekulationsfreudig. Sobald sich Verkaufschancen bieten, werden diese genutzt. Teilweise drängt die ein oder andere Partie aufgrund des Risikos des Qualitätsabbaus der Knollen. Der Preisauftrieb bei Frittenrohstoff scheint etwas abzuflauen, und die Preise stabilisieren sich allmählich. Die Verarbeiter nehmen kritische Ladungen ab, aber das Angebot drängt keineswegs auf den Markt.
MILCH
In der ersten vollen Februarwoche hat sich der saisonale Anstieg der Milchanlieferung auf einem abgeschwächten Niveau fortgesetzt. An den Pulvermärkten haben die Geschäftsaktivitäten Mitte Februar zugenommen. Dies ist vor allem bei Magermilch- und Molkenpulver der Fall. Vollmilchpulver wird überwiegend ruhig nachgefragt.
BUTTER
Die starken Abrufe bei abgepackter Butter durch den Lebensmitteleinzelhandel und den Discount haben sich in der vergangenen Berichtswoche etwas reduziert. Die Kühlregale in den Verkaufsstätten sind gut gefüllt. Was die Preisverhandlungen ergeben werden, wird sich zeigen. Bei Blockbutter hat die Nachfrage zugenommen, da die Talsohle der Preise erreicht ist und diese wieder leicht anziehen. Dies dürfte die Einkäufer von ihrer abwartenden Haltung abgebracht haben. Sie fragen wieder mehr am Markt nach. Die große Preisspanne hat sich verringert und das zeigt sich auch in der Notierung mit 4,65 €/kg bis 4,80 €/kg. Die unteren, niedrigen Preise der letzten Wochen sind nicht mehr zu finden. Nach wie vor ein Thema ist die Umstellung der Rezepturen, die bei den steigenden Preisen in der Vergangenheit durch Weiterverarbeiter vorgenommen wurden. Hier ist wieder Margarine in den Einsatz gekommen und hat die teure Butter ersetzt. Wann diese wieder durch Milchfett ausgetauscht wird, bleibt abzuwarten. Quelle: Butter- und Käsebörse vom 22.02.2023
SCHNITTKÄSE
In preislicher Hinsicht scheint sich auch beim Schnittkäse der Bodensatz gefunden zu haben. Die Verhandlungen tendieren wieder fester in die andere Richtung. Die Nachfrage hat sich auch belebt. Aus dem Lebensmitteleinzelhandel haben die Bestellungen, aufgrund von Aktionen, wieder angezogen. Dies kann man auch aus dem europäischen Ausland berichten. Die Industrie und der Foodservice ziehen kontinuierlich Mengen ab. Exportmöglichkeiten in Drittländer sowie Südeuropa haben sich verbessert. Die vermehrten Ausgänge sorgen für reduzierte Bestände in den Reifelägern. Quelle: Butter- und Käsebörse vom 22.02.2023